Da mehrere hervorragende Bewerbungen vorlagen, hat die Preiskommission entschieden, den Preis in diesem Jahr zweimal zu vergeben.
Zum einen erhielt Leanne Schmitt (TH Georg Agricola, Bochum) den Preis, um ihr TEM-Untersuchungen an der Universität Münster zu ermöglichen, zum anderen wurde die Auszeichnung Lisa Kaatz (FU Berlin) zuerkannt.
Frau Kaatz plant eine Forschungsreise nach Lausanne, um mit dortigen Kolleginnen und Kollegen die numerische Simulation von Fluid-Gesteinswechselwirkungsprozessen zu diskutieren.
In ihrem Promotionsprojekt „Geochemistry and Mineralogy of Volcano-Sedimentary Iron Ore Systems – from Sedimentation to Metamorphism“ widmet sich Leanne Schmitt einer Neubetrachtung der Genese der Eisenerze des Lahn-Dill-Typs. Mit modernen mikro- bis nanoskaligen analytischen Untersuchungen möchte sie eindeutige Belege für die Metallherkunft und die Mineralisationsprozesse finden, die zu diesem Lagerstättentyp geführt haben, sowie den Bezug zu anderen submarin-vulkanogenen Metallsystemen herstellen.
Lisa Kaatz bearbeitet das Thema „Coupling deformation with fluid flow and mineral reactions based on natural shear zones – from field observations to numerical simulations”. Zu Beginn ihres Projektes hat sie dafür Scherzonensysteme auf der Insel Holsnøy in West-Norwegen beprobt. Die anschließend von ihr mittels Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie durchgeführten Analysen zur Ermittlung der H2O-Gehalte einiger nominell wasserfreier Minerale („nominally anhydrous minerals, NAMs“) trugen wesentlich dazu bei, die Interaktion des Gesteins mit dem wässrigen Fluid und die resultierenden Mineralreaktionen zu verstehen. Gemeinsam mit Kolleg*innen in Lausanne entwickelt sie nun numerische Modelle, um die Diffusion des wässrigen Fluids und die resultierenden, komplexen Fluid-Gestein-Deformation-Wechselwirkungen zu simulieren und so Aussagen zu großskaligen strukturgeologischen Prozessen treffen zu können.