Deutsche Mineralogische Gesellschaft

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2020 Mathias Burisch-Hassel

Mit dem Victor-Moritz-Goldschmidt-Preis ehrt die Deutsche Mineralogische Gesellschaft junge Wissenschaftler*innen für besonders wichtige Arbeiten aus den vorangegangenen fünf Jahren. Im Jahr 2020 wurde mit Dr. Mathias Burisch-Hassel ein Preisträger gefunden, der sich durch seine ungewöhnliche Kreativität und die durchweg herausragende intellektuelle Qualität seiner Arbeiten auszeichnet. Nach einer Lehre als Koch entschied er sich für ein Studium der Mineralogie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, bevor er für die Promotion 2013 an die Eberhard-Karls-Universität Tübingen wechselte. Dort fand er den Einstieg in die Erzlagerstättenkunde und legte eine hervorragende Doktorarbeit zur Genese von gangförmigen Silber-Kobalt-Nickel-Arsen-Vorkommen im Odenwald vor, wobei die systemische Betrachtung der Genese dieser Mineralisation im Vordergrund stand. Wichtige Ergebnisse hierbei waren, dass die weltweit auftretenden five element vein deposits durch Reduktion mittels Methan entstehen, und dass die Wechselwirkung von wässrigen Fluiden mit Gneisen, Graniten und Sandsteinen tatsächlich lagerstättenbildende Fluide hervorbringt. Dies wurde erstmals quantitativ für verschiedene Salinitäten, Gesteins-Korngrößen, Temperaturen und Gesteinsarten gezeigt und ist als grundlegend für viele lagerstättenbildende Prozesse zu sehen.
Direkt nach der Beendigung seiner Dissertation wechselte Dr. Burisch-Hassel im Jahr 2016 an die TU Bergakademie Freiberg, wo er aktuell die Stelle als Wissenschaftlicher Assistent an der Professur für Lagerstättenlehre und Petrologie bekleidet. Hier konnte er bereits nach kurzer Zeit erfolgreich eine EU-finanzierte Nachwuchsforschergruppe einwerben. Diese Mineral Systems Analysis-Gruppe besteht aus vier Doktoranden, flankiert von einer großen Zahl von MSc- und BSc-Studierenden. Die Gruppe arbeitet unter Anleitung von Dr. Burisch-Hassel an einem neuen, wissenschaftlich fundierten Modell für die Genese magmatisch-hydrothermaler Lagerstätten des Erzgebirges und hat nach nur zwei Jahren bereits eine große Anzahl überraschender Resultate geliefert. Kernaspekte hierbei sind die Definition verschiedener Gruppen von Skarnlagerstätten im Erzgebirge, die sich systematisch in Alter und Zusammensetzung unterscheiden, sowie auch die klare Einstufung der reichen Silbervererzungen des Freiberger Distrikts in die Gruppe der epithermalen magmatisch-hydrothermalen Systeme. Die Relevanz dieser Ergebnisse für die Erkundung wird untermauert durch eine enge und vertrauensvolle Kooperation mit allen relevanten Explorationsfirmen in der Region. Wesentlich für diesen Erfolg ist die Tatsache, dass Mathias Burisch-Hassel, trotz seines noch jungen Alters, über die gesamte Bandbreite an Fähigkeiten verfügt, die man braucht, um im Gebiet der Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde erfolgreich zu arbeiten. Somit ist er ein würdiger Empfänger des Viktor-Moritz-Goldschmidt-Preises der DMG mit hervorragendem wissenschaftlichen Potential.
Gregor Markl ∙ Universität Tübingen & Jens Gutzmer ∙ HIF Freiberg
 

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