Dr. Sarah Incel ist eine junge experimentelle Mineralogin mit dem Potenzial für eine große Zukunft in der Wissenschaft. Sie hat in ihrer jungen Karriere bereits eindrucksvoll gezeigt, dass sie es versteht, sich auf der internationalen Forschungsbühne zu etablieren.
Sarahs Forschung kombiniert Mineralogie mit Geophysik, um die Einflüsse von Mineralreaktionen und Transformationen auf Erdbeben und das Wechselspiel von Fluidflüssen und Gesteinsversagen in der Kruste zu verstehen. Sie benutzt hierfür eine Kombination aus Experimenten, Mikroanalytik, thermodynamischen Berechnungen und geophysikalischen Messmethoden. Hierdurch konnte sie bereits zeigen, wie die Prozesse bei der Eklogitisierung von Blauschiefern in Subduktionszonen zu Erdbeben führen können – etwas, was basierend auf Geländebeobachtung seit mehr als 30 Jahren vermutet wurde, aber noch nie experimentell gezeigt werden konnte. Auch konnte Sarah zeigen, wie und unter welchen Rahmenbedingungen Feldspat- sowie Serpentin-Transformationen zu Erdbeben führen können und basierend auf diesen experimentellen Beobachtungen neuste mikrophysikalische Modelle aufbauen, die direkten Input für die Interpretation von geophysikalischen Beobachtungen liefern.
Sarahs internationale Mobilität geht mit multiplen Neuanfängen in einer neuen wissenschaftlichen und kulturellen Umgebung einher – neue Labore und neue Forschungs-Mentalitäten. Daher ist es umso beeindruckender, dass Sarah verstanden hat, dass Qualität in ihrer Forschung über Quantität ihres Forschungs-Output geht.
Sarah Incel ist eine würdige Trägerin des Victor-Moritz- Goldschmidt-Preises 2022 der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft.
— Oliver Plümper · Utrecht