Deutsche Mineralogische Gesellschaft

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Nachruf Egon Althaus

Egon Althaus (1933 – 2022)

Am 16. Juni 2022 verstarb unser Ehrenmitglied Egon Althaus in seinem 90. Lebensjahr.

Egon Althaus wurde am 15. Februar 1933 in Hagen/Westfalen geboren. Von 1953 bis 1959 studierte er an der Universität Marburg zunächst Chemie und ab 1957 Mineralogie mit dem Diplomabschluss im Oktober 1959. Bereits 16 Monate später wurde er in Marburg zum Dr. phil. promoviert. Die Habilitation für Mineralogie erfolgte Ende 1967 in Göttingen, wo er ab 1964 zunächst Oberassistent und später Akademischer Rat war. 1968 – 1969 war er bei Phil Orville an der Yale University in USA, ging von dort als Persönlicher Ordinarius für Mineralogie und Leiter des Mineralogischen Instituts an die Universität Karlsruhe und war dort von 1972 bis zu seiner Emeritierung 2001 Ordinarius für Mineralogie. In dieser Zeit hat er weit über 30 Doktoranden zur Promotion geführt.

In der Universität Karlsruhe bekleidete Egon Althaus die Positionen des Dekans (1972 – 1974) und des Prorektors (1981 – 1989). Er war stellvertretender Sprecher mehrerer Sonderforschungsbereiche, wirkte von 1976 – 1984 als Fachgutachter der DFG und 1977 – 1978 als Vorsitzender der DMG. Zudem war er als Herausgeber zweier mineralogischer Fachzeitschriften tätig. In der Nachfolge des Kontinentalen Tiefbohrprogramms (KTB), dessen Koordinator er zwischen 1985 und 1995 war, war er maßgeblich an der Gründung des GFZ Potsdam beteiligt; vom Gründungsjahr 1992 bis 1998 hatte er als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des GFZ wesentlichen Einfluss auf dessen thematische Ausrichtung.

Während seiner Habilitationszeit in Göttingen bei H.G.F. Winkler lag der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der experimentellen Petrologie. Die Bestimmung des invarianten Punktes von Al2SiO5 bleibt eng mit seinem Namen verbunden. Schon früh hat er die Bedeutung von Fluidphasen für die Gesteinsbildung erkannt. In Karlsruhe profitierten seine Schülerinnen und Schüler von der engen Kooperation mit der Physikalischen Chemie, und die Fluidphasenthermodynamik wurde ein wichtiges Thema. Er konnte begeistern und seine ehrliche und aufrichtige Art war für alle ein Vorbild. Spätestens in der Zeit der KTB wurde sein Interesse an petrophysikalischen Eigenschaften von Gesteinen unter dem Einfluss von Fluiden bei hohen Drücken und Temperaturen geweckt. In seinen späteren aktiven Jahren wandte er sich Themen der Archäometrie und der Erhaltung historisch bedeutsamer Bauwerke zu.

Egon Althaus wurde eine Reihe von Ehrungen zuteil. 1998 verlieh ihm die DGG die Hans-Stille-Medaille. Seit 1990 ist er ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Academia Europaea. 1995 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Bauingenieurwesen der TU Budapest. 1972 organisierte er die 50. Jahrestagung der DMG und anlässlich der Tagung 2004 in Karlsruhe wurde er zum Ehrenmitglied der DMG ernannt. Bereits 1975 wurde das Phosphatmineral Althausit nach ihm benannt.

Wir werden sein Andenken in Ehren halten.

H.-G. Stosch • Karlsruhe & G. Franz • Berlin

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