Die Deutsche Mineralogische Gesellschaft

verleiht die Georg Agricola‐Medaille

an Herrn Prof. Dr. Ulrich Förstner für hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Angewandten Mineralogie, insbesondere dem Gewässer‐ und Bodenschutz und der Sanierung schadstoffbelasteter Sedimente.

Herr Förstner hat zu der Anwendung von sediment‐petrographischen und geochemischen Methoden bei der Untersuchung von Gewässern, ihren Sedimenten und ihrem Einflussbereich wesentlich beigetragen. So konnten mit geochemischen Prospektionsverfahren über die Analyse der Sedimente Verschmutzungsursachen

aufgespürt werden, die bislang mit ausschließlich wasserorientierten Messungen kaum erfassbar waren. Dabei ging es vor allem um rezente Kontaminationen, aber auch um Altlasten, die aus der industriellen Vergangenheit von Jahrzehnten und Jahrhunderten stammen. Im Zuge seiner Berufung an die Technische Universität Hamburg‐Harburg baute er den Arbeitsbereich Umweltschutztechnik auf. Zu den bisherigen Arbeiten der Analyse, Aufnahme und Bewertung des Schadstoffinventars von Gewässern traten nun die schwierigen Aufgaben Sanierung und Machbarkeitsstudien. Herr Förstner hat an über 50 Forschungsprojekten im Umweltbereich mitgearbeitet, ist an etwa 300 Veröffentlichungen beteiligt und hat als Autor oder Co‐Autor sieben Bücher geschrieben. Sein Buch „Umweltschutztechnik“ erschien erstmals 1990, in 8. Auflage im Jahr 2012. Das herausragende Buch geht über den Bereich der Gewässer und ihrer Sedimente hinaus und behandelt alle Fragen, die im Bereich Umweltschutz auftreten. Die Deutsche Mineralogische Gesellschaft ehrt mit der Georg‐Agricola‐Medaille für Herrn Ulrich Förstner einen Mineralogen, der sein Wissen und seine Erfahrung auf mineralogisch‐petrographischem Gebiet in die Umweltschutz‐Problematik wirkungsvoll einbringt.

Rimini, 14. September 2016