Die Deutsche Mineralogische Gesellschaft trauert um Professor Paul Keller, der am 4. November 2022 in Stuttgart nach längerer Krankheit im Alter von 82 Jahren verstarb. Mit Paul Keller verliert die DMG ein langjähriges und aktives Mitglied.

Geboren wurde Keller in Šarata, im Osten Rumäniens, doch Stuttgart wurde zu seiner zweiten Heimat. Hier studierte er Mineralogie, promovierte und habilitierte sich. Seine Habilitationsschrift (1973) behandelte „Die Kristallchemie der Phosphat- und Arsenatminerale unter besonderer Berücksichtigung der Kationen-Koordinationspolyeder und des Kristallwassers“. Über 26 Jahre, bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2006 vertrat Keller in Stuttgart die Kristallographie und die Kristallchemie mit den Schwerpunkten Genese und Strukturaufklärung oxidischer Minerale, theoretische Kristallchemie sowie Mineral- und Rohstoffvorkommen in Pegmatiten. In dieser Zeit betreute er auch die Mineralogische Sammlung der Universität Stuttgart.

Bekannt wurde Keller unter anderem wegen seiner intensiven Forschung in Tsumeb / Namibia und seinen Aktivitäten in der Beschreibung und Bestimmung neuer Minerale. Insgesamt 22 Neubeschreibungen gehen auf seine Arbeit zurück, darunter 13 Erstbeschreibungen aus Tsumeb. Sein Wissen brachte er als  deutscher Vertreter und stimmberechtigtes Mitglied in der „Commission on New Minerals and Mineral Names“ (CNMMN) der International Mineralogical Association (I.M.A.) über insgesamt 29 Jahre, bis 2016 ein. So ist es auch nur allzu verständlich, dass ein 1988 in Schneeberg / Sachsen neu entdecktes Wismut-Eisen-Phosphat ihm zu Ehren „Paulkellerit“ benannt wurde.

Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.

Birgit Kreher-Hartmann, Jena

Ausführliche Informationen zum Leben und Wirken Paul Kellers sind hier zu finden.