Festkolloquium für Professor emeritus Dr. rer. nat.
Günther Friedrich, Aachen

Aus Anlass der Vollendung des 70. Lebensjahres von Prof. em. Günther Friedrich, früherer Direktor des Instituts für Mineralogie und Lager-stättenlehre der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen wurde am 16. April 1999 ein Festkolloquium in den Räumen des genannten Instituts ausgerichtet. Prof. M. Meyer, seit 1994 Nachfolger G. Friedrichs, begrüßte den Jubilar und die Gäste und führte kurzweilig die Veranstaltung.
Zur Würdigung des Jubilars sprachen der Rektor der RWTH, Prof. R. Walter, der Vorsitzende der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (DMG), Prof. F. Seifert, Bayreuth, und der Präsident der Society for Geology Applied to Mineral Deposits, Prof. E. Stumpfl, Leoben.
Es folgten vier Festvorträge:
Lebensdauer und Verfügbarkeit energetischer und mineralischer Rohstoffe, Prof. F.-W. Wellmer, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover;
Von der Lagerstättenprospektion bis zur Bergbausanierung - Rückblicke und Ausblicke, Prof. R. Gatzweiler, Wismut GmbH, Chemnitz;
Erze vom Meeresboden - Vision oder Realität?, Prof. P. Herzig, TU Bergakademie, Freiberg;
Gold und seine Lagerstätten - Faszination eines Metalls, Prof. M. Meyer, Aachen.
Dem Festkolloquium schloß sich nach einer Pause ein langer Festabend an.
Günther Friedrich wurde am 15. April 1929 in Stuttgart geboren. Er studierte von 1948 bis 1954 zunächst in seiner Heimatstadt, anschließend in Heidelberg Geologie und Mineralogie. Nach seiner Promotion dort beim "Erzvater" Paul Ramdohr und dem Geologen Ludwig Rüger wechselte er als Wissenschaftlicher Assistent an die RWTH Aachen und habilitierte 1962 im Fachgebiet Mineralogie und Lagerstättenlehre. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt in den USA und in Kanada wurde er in Aachen Leiter der von ihm aufgebauten Abteilung für Angewandte Lagerstättenlehre. Im Dezember 1975 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor für Mineralogie und Lagerstättenlehre und die Ernennung zum Direktor des gleichnamigen Instituts. Bis zu seiner Emeritierung 1994 arbeitete Professor Friedrich schwerpunktmäßig auf dem Gebiet der mineralischen Rohstoffe im terrestrischen und marinen Bereich.
Prof. Friedrich hat sich im besonderen Maße für internationale Beziehungen seines Instituts und der RWTH Aachen eingesetzt und viele ausländische Studierende ausgebildet und gefördert.
Als Vorsitzender der DMG hat er Initiativen zur Förderung des Mineralogen-Nachwuchses ergriffen. So ist die Schaffung des Nachwuchsfonds der Gesellschaft, aus dem die aktive Teilnahme junger Wissenschaftler an ihren Jahrestagungen unterstützt wird, ebenso sein Werk wie die Einrichtung des Paul-Ramdohr-Preises, den die Gesellschaft für hervorragende Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Mineralogie verleiht. In beiden Fällen hat er nicht nur die formalen Vorbereitungen getroffen, sondern auch die Ansammlung eines beachtlichen Stiftungskapitals initiiert.
Von der DMG wurde Herrn Friedrich 1995 die Abraham-Gottlob-Werner-Medaille in Gold "in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die Förderung der Mineralogischen Wissenschaft in nationalem und internationalem Maßstab und zugleich für seine hervorragenden wissen-schaftlichen Arbeiten auf den Gebieten der Mineralogie und der Lagerstättenlehre" verliehen.
Herr Friedrich lebt weiterhin in Aachen.

(Quelle: Text zum Festkolloquium; bearbeitet von J. Glinnemann)

Humboldt-Forschungspreis an Prof. Eberhard Salje

Herrn Prof. Dr. E. K. H. Salje, FRS, Cambridge, wurde auf Vorschlag von Prof. Dr. U. Bismayer der Humboldt-Forschungspreis in Anerkennung seiner herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Mineralphysik verliehen. E. K. S. Salje ist unter anderem Träger der Abraham-Gottlob-Werner-Medaille der DMG. Übrigens: A. G. Werner war der akademische Lehrer von Alexander von Humboldt ...