DIE COMMISSION ON MUSEUMS DER IMA

Bei der Gründung der "International Mineralogical Association (IMA)" im April 1958 in Madrid wurde die Einsetzung von vier Kommissionen beschlossen: Commission on Abstracts, Commission on Data, Commission on New Minerals und Commission on Museums (derzeit sind bei der IMA 15 Kommissionen und Arbeitsgruppen eingerichtet).

Der erste Chairman der neuen IMA-Kommission war Prof. C. Frondel (Harvard), der erste Secretary Prof. F. Leutwein (Hamburg). Damals waren 15 Länder vertreten (heute 29 Länder), und die ersten Aktivitäten der Kommission bestanden im Sammeln und Erheben von Daten für eine weltweite Auflistung aller Mineralogischen Sammlungen.

Die aus diesen Arbeiten resultierende 1. Auflage des "World Directory of Mineral Collections" erschien 1974, die 2. (wesentlich erweiterte) Auflage 1977 und die 3. (und bisher letzte) Auflage 1994 – alle Auflagen wurden von dem langjährigen Secretary der Kommission Dr. Ole V. Petersen (Kopenhagen) herausgegeben.

Daneben wurden von Beginn an Anstrengungen unternommen, um nationale Listen über Fundpunkte von "Type Mineral Specimens" zusammenzustellen. Dazu war es natürlich notwendig, entsprechende Definitionen zu erarbeiten; die grundlegenden Arbeiten dazu wurden von EMBREY & HEY (1970) und DUNN & MANDARINO (1987) publiziert. Eine Subkommission unter Prof. H. J. Rösler (Freiberg) und ab Anfang der 80er Jahre unter der weitgehenden Leitung (und Arbeit) von Prof. H. A. Stalder (Bern) nahm diese mühevolle Tätigkeit in Angriff – immerhin sind bis heute die "Type Mineral Specimens"-Listen von 7 Ländern (Belgien, Italien, Namibia, Norwegen, Schweden, Südafrika und Zaire) fertiggestellt und von weiteren 15 Ländern (darunter auch Deutschland) zusammengestellt.

Über lange Jahre wurde auch über eine gemeinsame schriftliche Festlegung der Anstellung und Aufgaben von Kuratoren Mineralogischer Sammlungen diskutiert – Dr. P. G. Embrey (London) formulierte eine kurze Abhandlung mit dem Titel: "Mineral curators: Their Appointment and Duties", die zwar mehrfach modifiziert wurde, aber nicht als offizielles Statement der Kommission zu werten ist.

Seit 1988 sponsert die Kommission im Vierjahresrhythmus die wissenschaftlichen Konferenzen "Mineralogy & Museums" (1988 London, 1992 Toronto, 1996 Budapest) – die "M & M 4" wird im Dezember 2000 in Melbourne stattfinden.

Die Kommission nimmt seit Pisa 1994 auch aktiv am wissenschaftlichen Programm der IMA-Tagungen teil, hat jeweils eigene wissenschaftliche Sitzungen gesponsert ("Mineralogical Museums and Science" – Pisa und "Mineralogical Museums serving Science and Society" – Toronto 1998) und wird auch bei der übernächsten IMA-Tagung in Edinburgh 2002 mit einer eigenen Sitzung vertreten sein.

Zur Zeit sind 29 Länder mit entsprechenden Repräsentanten in der Kommission vertreten; Chairman ist Dr. C. A. Francis (Harvard).

Literatur:

EMBREY, P. G. & HEY, M. H. (1970): Type specimens in mineralogy, Mineral. Rec.1, 102 - 104.
DUNN, P. J. & MANDARINO, J. A. (1987): Formal definitions of type mineral specimens, Amer. Mineral. 72, 1269 - 1270.

Kay U. Schürmann

(Secretary of the CM)