Eröffnung der Sonderausstellung "Mineral und Farbe", Mineralogisches Museum, Poppelsdorfer Schloß, Bonn

 

Der unglaubliche Farbenreichtum der Minerale fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten. Diesem Thema ist die am 7. November 1999 im Hörsaal des Mineralogisch-Petrologischen Institutes der Universität Bonn eröffnete Sonderausstellung "Mineral und Farbe" gewidmet, in der naturwissenschaftliche, technische wie auch künstlerische Aspekte der Farben von Mineralen dargestellt werden. Wie auch in der Ausstellung selbst, gelang es in der Eröffnungsveranstaltung sehr gekonnt, eine Interdisziplinarität herzustellen, die nicht nur den Mineralogen, sondern auch den Laien begeisterte.

Der Zauberphilosoph Andino (Dr. Andreas Michel) eröffnete die Veranstaltung und zeigte unter anderem, wie sich ein Mineral aus Atomen und Molekülen aus der Luft zaubern läßt. Erst allein und dann zusammen mit seinem Zauberlehrling Hans-Jürgen (in Person des Prorektors der Universität Bonn, Prof. Dr. Biersack) verstand er es ausgezeichnet, das Auditorium im vollbesetzten Hörsaal zu faszinieren.

Professor Biersack verdeutlichte dann auch in seiner anschließenden Rede die Bedeutung dieser Ausstellung, indem er gestand, in den 42 Jahren, die er nunmehr in Bonn lebe, noch nie im Bonner Mineralogischen Museum gewesen zu sein. Die zweite Begrüßungsrede wurde von Prof. Dr. Stephan Hoernes, dem geschäftsführenden Direktor des Mineralogisch-Petrologischen Instituts und Museums gehalten. Eingangs seiner Rede dankte er zunächst der Leiterin des Museums, Dr. Renate Schumacher, die das Museum ähnlich einem Prinzen bzw. einer Prinzessin aus einem Dornröschenschlaf geküßt habe. Später sprach er über den alten Widerstreit zwischen Kunst und Wissenschaft, und das Konkurrieren dieser beiden Kultursäulen im Menschen und in der Gesellschaft und wagte die Einschätzung, daß die Kunst das geschriebene Wort überdauern werde.

Nach dieser Rede sorgte der Zauberphilosoph Andino erneut für eine magische Unterhaltung des Publikums und verabschiedete sich mit einer Vorführung von Kartenfächern, die die Gesetze der Schwerkraft anzweifeln ließ und mit Musik von Charlie Chaplin untermalt wurde.

Anschließend hielt Dr. Renate Schumacher, seit August 1997 Leiterin des Mineralogischen Museums, einen Einführungsvortrag, in dem sie die 14 Themen der Sonderausstellung vorstellte und bei den Zuhörern die Neugierde weiter anstachelte.

Zu sehen sind unter anderem ein Nachbau der Versuchsanordnung, mit der Goethe für seine Farbenlehre experimentierte, mittelalterliche, mit Mineralfarben illustrierte Bücher, mit Pigmenten gefärbte persische Keramiken, die Pigmentfarben der Ockerfelsen bei Roussillon (Provence) sowie Gemälde, die ausschließlich mit diesen Farben gemalt wurden, Skulpturen aus Stein und Glas, Laserkristalle, die Dokumentation der Gewinnung mineralischer Pigmente, eine Bildertafel, vor der man testen kann, welchen Eindruck Farben auf die eigene Psyche machen und natürlich viele farbige Minerale der Sammlung des Museums

Bei Sekt, Orangensaft und einem Imbiß (alles hervorragend von den Mitarbeitern des Bonner Mineralogischen Institutes vorbereitet) wurde die Ausstellung bewundert.

Begleitend zur Ausstellung, die bis zum 6. Februar jeweils sonntags (10 - 17 Uhr), montags (15 - 18 Uhr) und mittwochs (15 - 17 Uhr) geöffnet ist, findet eine Vortragsreihe zu der Thematik "Mineral & Farbe" statt. Zu erwähnen bleibt noch der ausgesprochen gelungene Katalog als Sonderband der Zeitschrift "Der Aufschluß".

Karen Rickers, Kiel

 

Vortragsreihe zur Sonderausstellung "Mineral und Farbe" – jeweils montags um 19.00 Uhr im Hörsaal des Mineralogisch-Petrologischen Instituts und Museums der Universität Bonn, Poppelsdorfer Schloß:

10.1.2000

Dr. Martina MÜLLER-WIENER, Seminar für Orientalische Kunstgeschichte der Universität Bonn: Innovation und Tradition - Zur Herstellung persischer Lüsterkeramiken des Mittelalters

17.1.2000

René BÖLL, Bornheim-Merten: Mit Mineralfarben malen

24.1.2000

Dr. Klaus DUPRÉ, Forschungsinstitut für Mineralische und Metallische Werkstoffe, IdarOberstein: Kristallzüchtung für die Lasertechnik: Synthetische Granate und Perowskite

31.1.2000

Dr. Hartmut SCHLENZ, Mineralogisch-Petrologisches Institut und Museum der Universität Bonn: Eigenfarben und Fremdfarben von Mineralen und Edelsteinen

Die Ausstellung im Web: http://www.min.uni-bonn.de/index.html/museum/museum.htm

Der Katalog mit zahlreichen Farbabbildungen, 83 Seiten, ist für 25, – DM inklusive Versand erhältlich. Dazu muss der Betrag an die Universitätskasse Bonn, Sparkasse Bonn, BLZ 380 500 00, Kto.-Nr. 57695, Verwendungszweck PN 07167, überwiesen werden. Senden Sie dann eine Kopie des Überweisungsbelegs mit Ihrer Anschrift an:

Dr. Renate Schumacher

Mineralogisch-Petrologisches Institut & Museum

Poppelsdorfer Schloss Phone: +49-228-73 2764

53115 Bonn Fax: +49-228-73 2763

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