Arbeitskreis Lagerstättenforschung

(in Gründung)

Die Reaktion auf die Ankündigung in den DMG-Mitteilungen Nr. 78, Januar 2000, S.77, die Gründung des "Arbeitskreises Lagerstättenforschung" vorzubereiten, hat gezeigt, dass viele an der Lagerstättenforschung beteiligte oder interessierte Kolleginnen und Kollegen diese Initiative sehr begrüßen und aktiv unterstützen wollen.

Allerdings gab es auch kritische Stimmen mit dem Tenor: Wieder ein Club mehr! Wir brauchen nicht mehr Gruppierungen, sondern effektivere!

Diese Haltung ist sicherlich nicht unbegründet, da mit dem "Arbeitskreis Lagerstättenforschung" in der DMG zusätzlich zu dem "Forschungskollegium Lagerstätten" und dem "Fachausschuß Lagerstätten" in der Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik (GDMB) ein drittes Gremium geschaffen wird, das die deutsche Lagerstättenforschung repräsentiert.

Vor diesem Hintergrund wurden Gespräche mit den Mitgliedern des FKL und Repräsentanten des GDMB-FAL sowie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe geführt, um Selbstverständnis, Aufgaben und Ziele des AKL in das vorhandene Spektrum einzuordnen. Alle Beteiligten waren der übereinstimmenden Meinung, dass die Lagerstättenforschung zwar in der DMG präsent, aber nicht wie in der GDMB, formal etabliert ist. Der damit verbundene negative Effekt drückt sich u.a. auch darin aus, dass in der Nachlese zur "MinWien 1999" (DMG-Mitteilungen Nr. 78, Januar 2000, S. 31/32) die Themenbereiche der Vortragenden explizit aufgezählt wurden, aber die Lagerstättenforschung, die ein eigenes Rahmenthema gestaltete, überhaupt keine Erwähnung fand. Deshalb soll mit der geplanten Einrichtung des AKL die Position der Lagerstättenforschung in der DMG gestärkt werden, wobei hinsichtlich des Engagements für die Lagerstättenforschung auf nationaler Ebene sowohl die DMG als auch die GDMB die besten Voraussetzungen mitbringen.

In diesem Kontext bietet die DMG eine akademische Vernetzung zwischen der Lagerstättenforschung und angrenzenden Fachgebieten wie Geochemie, Petrologie, Angewandter und Technischer Mineralogie und Kristallographie, während die GDMB eine Brückenfunktion zwischen Lagerstättenforschung, Rohstoffgewinnung, Metallurgie, Hüttenwesen, Rohstoffwirtschaft und der rohstoffverarbeitenden Industrie einnimmt. Daraus lassen sich für AKL und FAL unterschiedliche Funktionen und Aufgaben ableiten. Die Gremien stellen somit keine Verdopplung dar, sondern ergänzen sich sinnvoll in dem breiten Aufgaben- und Anwendungsfeld der Lagerstättenforschung.

Das Forschungskollegium Lagerstätten sieht seine Funktion in erster Linie in der Planung, Unterstützung und Durchführung von gemeinschaftlichen Forschungsvorhaben, somit in der wissenschaftlich-strategischen Weiterentwicklung der nationalen Lagerstättenforschung. Demnach treten auch zwischen FKL und AKL keine Interessenüberschneidungen auf.

Zusammenfassend sind Aufgaben und Ziele der drei Gremien in stark verkürzter Form wie folgt zu charakterisieren:

Die spezifischen Profile der drei Gremien sind deutlich unterscheidbar. Dies soll allerdings keine gegenseitige Abgrenzung implizieren, sondern als abgestimmte Aufgabenteilung und inhaltliche Ergänzung aufgefaßt werden.

Es wurde schon angekündigt, dass der diesjährigen Mitgliederversammlung der DMG in Heidelberg der Antrag auf Einrichtung des AKL vorgelegt werden soll. Im Rahmen der Jahrestagung wird den Interessenten an dem Arbeitskreis Gelegenheit geboten, sich vor der Mitgliederversammlung zu treffen, um über die Regularien zu diskutieren und die formale Struktur des AKL festzulegen. Der genaue Termin und Versammlungsort wird während der Tagung bekanntgegeben.

Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele an der Lagerstättenforschung beteiligte oder interessierte Kolleginnen und Kollegen die Gründung des Arbeitskreises Lagerstätten in Heidelberg mit Ihrer Anwesenheit unterstützen würden.

Michael Meyer, Aachen

 

 

(Anmerkung der Redaktion: Die "Gründung des Arbeitskreises Lagerstättenforschung" ist Punkt 8 der Tagesordnung auf der Mitgliederversammlung in Heidelberg am
26. September 2000.)