Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2000 an Prof. Peter Herzig

Am 3. Dezember 1999 hat der Hauptausschuß der DFG die Preisträger im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm für das Jahr 2000 bestimmt. Drei Wissenschaftlerinnen und elf Wissenschaftler werden mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis ausgezeichnet. Die mit größerem apparativen Aufwand arbeitenden Wissenschaftler erhalten ein Preisgeld von drei Millionen, die stärker theoretisch ausgerichteten Forscher von 1,5 Millionen Mark, das für Forschungsarbeiten in einem Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen ist.

Zu den Preisträgern gehört auch ein Geowissenschaftler:

Peter M. Herzig hat Geologie und Mineralogie an der RWTH Aachen studiert, dort promoviert und sich – nach einem Forschungsaufenthalt als Feodor-Lynen-Stipendiat an der Universität von Toronto – in Aachen habilitiert. Gleich zweimal erhielt Herzig für seine Arbeiten den Friedrich-Wilhelm-Preis der RWTH. Nachdem er als Visiting Professor in Kanada tätig war, folgte er 1993 einem Ruf an die TU Bergakademie Freiberg, wo er seitdem den Lehrstuhl für Lagerstättenlehre im Institut für Mineralogie innehat und Dekan der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau ist.

Peter Herzig hat sich der rohstofforientierten Meeresforschung verschrieben. Er hat bereits an 15 Forschungsexpeditionen mit Forschungsschiffen und Tauchbooten teilgenommen. Sein Spezialgebiet sind die "Black Smokers" genannten Hydrothermalsysteme im Bereich ozeanischer Riftbecken; seine Arbeiten an diesen Systemen haben maßgeblich zum Verständnis von Erzbildungsprozessen im heutigen Meeresboden beigetragen. Die Ergebnisse sind darum auch für die Suche nach wirtschaftlich wichtigen Erzlagerstätten relevant, die ehemals im Meer gebildet wurden. So fand Herzig 1990 im Südwestpazifik Erzlagerstätten mit erhöhtem Goldgehalt und konnte erstmals gediegenes Gold in Meeresbodensulfiden nachweisen.

Die feierliche Verleihung der Preise im Leibniz-Programm für 2000 durch den DFG-Präsidenten Prof. Ernst-Ludwig Winnacker fand am 10. Februar 2000 im Bonner Wissenschaftszentrum, Ahrstraße 45, statt.

Quelle: DFG