Gesellschaft für UmweltGeowissenschaften – was bringt das neue Jahrtausend?

Die "Jahrtausendwende" (auch wenn es sie denn noch gar nicht war) regt viele Leute dazu an, sich Gedanken über Erreichtes und über neue Ziele zu machen. So stellte sich auch der Gesellschaft für UmweltGeowissenschaften (GUG) die Frage: Wo wollen wir hin?

Die Hauptzielsetzung der GUG wird nach wie vor in der Informationsbündelung und -vermittlung liegen. Ein gutes Beispiel hierfür sind das vierteljährlich erscheinende GUG-Info für die Mitglieder, die GUG-Schriftenreihe "Geowissenschaften + Umwelt" (siehe Beitrag von M. Huch) sowie die GUG-Homepage (http://www.gug.org).

Die Hauptaufgaben für die kommenden Jahre besteht in der Pflege und Intensivierung der GUG-Homepage. Hier sollen noch mehr aktuelle Veranstaltungstermine zu finden sein, es wird an einer Link-Liste für sogenannte graue Literatur (Schriftenreihen von Instituten u.ä.) gearbeitet und es soll ein Diskussionsforum für aktuelle Umweltthemen sowie eine "Umwelt-Email-Verteilerliste" geben. Die GUG will damit eine umweltgeowissenschaftliche Plattform bieten. Funktionieren kann das Ganze aber nur unter Mithilfe aller Interessierten. Termine und entsprechende Informationen zu den o.g. Punkten werden von Dr. C. Helling (chelling@dgfz.de) und Dr. B. Cyffka (bcyffka@gwdg.de) entgegengenommen und verarbeitet.

Die bisher von der GUG ausgerichteten größeren Tagungen – 1994 in Heidelberg sowie 1999 in Halle/S. (siehe auch Grundwasser 4/99) wurden sehr positiv und anregend aufgenommen. Dies möchte die GUG zum Anlaß nehmen, ähnliche Veranstaltungen in einer Frequenz von 3-4 Jahren zu organisieren.

Ein wichtiger Punkt in der weiteren Arbeit der GUG wird die Intensivierung der Internationalisierung sein. D.h. wir wollen nicht nur eine deutschsprachige Plattform bieten, sondern auch europaweit Augen und Ohren offen halten. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die englische Version der GUG-Homepage.

Im Zeitalter der Fusionen (siehe z.B. DVWK und ATV) sieht die GUG ihr Profil querschnittsorientiert in dem, was über die Grundlagenorientierung der schutzgut-bezogenen Gesellschaften hinausgeht. Nicht zu letzt daraus resultiert das Interesse der GUG, gemeinsame Handlungsstrategien mit kooperierenden Gesellschaften zu erarbeiten.

Claudia Helling, Dresden

 

GUG-Schriftenreihe "Geowissenschaften + Umwelt"

Nach etwas zögerlichem Start wächst die GUG-Schriftenreihe "Geowissenschaften + Umwelt" in diesem Frühjahr um weitere zwei Bände. Im Herbst wird ein dritter Band erwartet. Weitere drei Bände sind in Arbeit, zwei sind projektiert.

Der Band "Rekultivierung in Bergbaufolgelandschaften. Bodenorganismen, bodenökologische Prozesse und Standortentwicklun" dokumentiert den aktuellen Stand langjähriger Rekultivierungspraxis sowohl im Rheinischen als auch im Mitteldeutschen und im Lausitzer Braunkohlenrevier. Die unter der Leitung von Gabriele Broll, Wolfgang Dunger, Beate Keplin und Werner Topp zusammengestellten Beiträge präsentieren Ergebnisse zu mikrobiologischen, zoologischen, pflanzenökologischen und geowissen-schaftlichen Forschungen, die auch auf andere Anwendungsbereiche übertragen werden können (98,- DM, ISBN 3-540-65727-4). Der Band "Bergbau und Umwelt. Langfristige geochemische Einflüss" zeigt vor allem Spätfolgen von Bergbau auf, die durch Pyritverwitterung entstehen und eine Versauerung des Grundwasser- und Bodenmilieus nach sich ziehen. Thomas Wippermann hat in diesem Band einen Großteil der Beiträge zusammengestellt, die während der 2. Geochemikertagung in Hannover präsentiert worden waren (98,- DM, ISBN 3-540-66341-X). "UmweltGeochemie in Wasser, Boden und Luft. Geogener Hintergrund - Anthropogene Einflüsse" lautet der Titel des GUG-Jahresbandes 2000, der kostenlos an die Mitglieder der GUG abgegeben wird. Die Beiträge dieses Bandes decken ein weites Spektrum geochemischer Prozesse ab, die in der Luft, in Gewässern, in Böden und Sedimenten relevant sind und sich z.T. gegenseitig bedingen.

Ein programmatisches Zeichen setzte die GUG 1997 mit dem Band "Umweltqualitätsziele. Schritte zur Umsetzung", der sich mit der Definition von Umweltqualitätszielen und ihrer Umsetzung in die Praxis befaßt. Bei der Ableitung von Umweltqualitätszielen aus einem "Leitbild" heraus ist die bisherige Hierarchie von Zielkategorien nur teilweise anwendbar. Daher wird zunächst der logische Aufbau von Umweltzielsystemen sowie die Rolle von Dauerhaftigkeitsindikatoren diskutiert. Weitere Beiträge stellen bisherige Vorgehensweisen in der umweltgeologischen Praxis vor. Außerdem sind Nachdrucke der Rio-Deklaration sowie der Bio-Konvention enthalten (68,- DM, ISBN 3-540-61212-2). Der Band "GIS in Geowissenschaften und Umwelt" erschien zu Beginn des Jahres 1999 und ist einem mittlerweile unverzichtbaren Instrument der Umweltplanung gewidmet. Kristine Asch gibt mit den in diesem Band zusammengestellten Beiträgen einen Überblick über das große Spektrum möglicher Anwendungen Geographischer Informationssysteme (GIS) in sehr unterschiedlichen Disziplinen und zu verschiedensten geowissenschaftlichen, umweltbezogenen Frage-stellungen. Im Vordergrund steht nicht die Software, sondern die konkrete arbeitstägliche Anwendung in der Planung und in der geowissenschaftlichen Praxis (98,- DM, ISBN 3-540-61211-4).

Der Jahresband 1999 trägt den Titel "Ressourcen-Umwelt-Management" und enthält je vier Beiträge zum Wassermanagement, zur Belastung sowie zur Verwertung von Boden und Fluß-Sedimenten. Breiten Raum nimmt der Umgang von Baggergut in Deutschland sowie dessen Nutzung ein, die vor allem durch das Inventar geochemischer Inhaltsstoffe bestimmt wird (98,- DM, ISBN 3-540-64523-3).

Weitere Informationen: GUG-Arbeitskreis Informationen, c/o Monika Huch, Lindenring 6, 29352 Adelheidsdorf, e-mail: mfgeo@t-online.de; im Internet: www.gug.org.

Monika Huch, Adelheidsdorf