4. Geochemie-Tagung, 31. Mai - 2. Juni 2000, Potsdam

Als Gemeinschaftsveranstaltung der

wurde die 4. Geochemie-Tagung in Potsdam abgehalten. Es trafen sich ca. 70 zumeist junge Vertreter der Mineralogie, der Geologie und der Chemie, um in 35 Vorträgen und auf 16 Postern unterschiedliche Forschungsthemen der Geochemie vorzustellen und zu diskutieren. Da es nur eine Vortragsreihe gab, war jedem die Gelegenheit für geboten, auch in ihm fachfremde Bereiche der Geochemie hineinzuhören. Und in der Tat ergaben sich daraus zum Teil sehr lebhafte und interessante Diskussionen. Die Vortragenden waren zum allergrößten Teil recht jungen Alters, wie es im Sinne der Tagungsleitung lag. Die große Vielfalt geochemischen Arbeitens spiegelte sich in den zahlreichen Themen:.

- Sedimentgeochemie, Biogeochemie und Toxikologie,

- Analytik in der organischen Geochemie,

- Probleme bei der Verwendung von Modeschmuck,

- Zusammensetzung und Eigenschaften von Aerosolpartikeln,

- Transport von Uran in Flusswässern,

- geochemische Auswirkungen bei der Nachnutzung stillgelegter Bergbausysteme,

- Belastung von Sedimenten durch makromolekulare organische Komponenten,

- Schwefelhaltige Verbindung in den Gesteinen des Zechsteins,

- Elementverteilung zwischen Mineralen in silikatischen Schmelzen,

- Isotopen- und Hydrochemie als Klimaarchiv,

- Ursprung des solaren Neons in der Erde,

- Geschichte des solaren System,

- Alter und Entwicklung des Mondes,

- Petrologische Arbeiten aus verschiedensten Regionen,

- Probleme aus der Hydrogeochemie.

Die Vorträge wurden bis auf wenige Ausnahmen sehr souverän vorgetragen und Beiträge der organischen und Niedrigtemperatur-Geochemie waren überdurchschnittlich vertreten, was auf die zunehmende Bedeutung dieses in Deutschland bisher noch jungen Zweiges der Geochemie schließen lässt.

Im Vorfeld der Tagung wurde von einigen potentiellen Teilnehmern der Wunsch geäußert, in Zukunft einen günstigeren Zeitpunkt zu wählen, als Christi Himmelfahrt. In mehreren Gesprächen hat sich dann während der Tagung gezeigt, dass die jüngeren Teilnehmer gegen die Kombination von Christi Himmelfahrt und Freitag gar nichts einzuwenden haben, da sie durchaus das verlängerte Wochenende nutzen, um auch etwas anderes am Tagungsort zu unternehmen. Eindeutig sprechen sich gegen diesen Termin insbesondere die älteren (vermutlich immer verheirateten) Teilnehmer aus, mit der Begründung, es würde ihnen ein verlängertes Wochenende auf diese Weise gekürzt. Die künftigen Veranstalter sollten sich intensiv mit der Frage der richtigen Terminwahl auseinandersetzen. Es ist mit Sicherheit so, dass die Kombination Christi Himmelfahrt mit Wochenende die Älteren davon abhält, daran teilzunehmen.

Da das Wetter gut mitspielte, hatten wir eine angenehme und auch sehr lang andauernde Grillparty auf der Dachterrasse des Kantinengebäudes, bei der neben dem Genuss des reichlichen Angebots auch viele fachliche Gespräche erfolgten.

Die 5. Geochemie-Tagung wird im Mai 2001 in Tübingen von Herrn Prof. Satir organisiert werden. Als weiterer Tagungsort wurde auch Jena genannt, da aber in den letzten Jahren die Tagungsorte weitestgehend im nördlichen Bereich Deutschlands lagen, sollte man zur Abwechslung jetzt auch einmal wieder ein südliche Universitätsstadt wählen. Jena könnte dann 2002 Tagungsort werden.

Es wird auch versucht werden, bei den kommenden Tagungen Vertreter der Bodenkunde und der Hydrogeochemie stärker für die Geochemie-Tagung zu interessieren. Wir sollten nicht vergessen, dass die Geochemie eine Disziplin ist, die in eine Vielfalt von anderen Fachgebieten hineinwirkt. Geochemie ist eben nicht nur Analytik, sondern es ist die Disziplin, die sich mit chemischen Prozessen in und auf der Erde, (einschließlich den uns begleitenden Planeten und Trabanten) abspielen. Gerade die abgelaufene Tagung hat diese Vielfalt präsentiert und war deswegen auch so interessant.

Peter Möller, Potsdam