Die DMG-Tagung 2000, 24. - 29. September, Heidelberg

 

Als frischgebackenes Mitglied der DMG hatte ich die Ehre, in dieser Ausgabe des Forums eine "Veröffentlichung" einzureichen: ich soll meinen Eindruck von der diesjährigen DMG-Tagung schildern.

Als ich das Programm durchlas, fiel mir recht schnell auf, dass die meisten Symposien petrologische Grundlagenforschung präsentierten. Als Dachverband der Mineralogen sollte jedoch der Bereich der angewandten und technischen Mineralogie, was doch im außeruniversitären Leben eigentlich relevant ist, stärker vertreten sein. Doch die war auf der Tagung nur spärlich vorhanden.

Ansonsten war die Qualität der Vorträge gemischt. Es gab gute Vorträge, die klar strukturiert waren, deutlich vorgetragen wurden und denen auch Nichtspezialisten folgen konnten. Daneben gab es aber auch viele, nicht wirklich charismatische Redner, die sich nicht sehr bemühten ihre Ergebnisse dem Auditorium verständlich zu vermitteln. Jeder Student wäre völlig zerpflückt worden. Solche Vorträge waren eher Zeitverschwendung, sowohl für den Vortragenden als auch für die Zuhörer. Nur schade, dass man erst hinterher weiß, welcher Vortrag sich lohnt.

Dagegen waren die meisten Plenarvorträge hochwertig, gut aufgebaut und teilweise fast schon spannend. Es ist natürlich auch einfacher, ein kompliziertes Thema in 45 anstatt in 15 Minuten darzustellen.

Ein weiteres Highlight war die Vorlesung von Prof. Schmincke. Dieser Vortrag war zwar "nur" populärwissenschaftlich, aber auch aus diesem Grund erfrischend und fesselnd. Es gab während des 90 minütigen Vortrags nicht einen langweiligen Moment.

Die sonstige Organisation war vorbildlich. Die bisher nicht üblichen zweitägigen Posterpräsentationen wurden positiv vermerkt. Die Lage der Hörsäle war so gewählt, dass eine reelle Chance bestand, zwei aufeinanderfolgende Vorträge unterschiedlicher Symposien zu hören.

Auch die Getränkeversorgung war beispielhaft. Nie gab es einen Engpass beim Kaffee- oder Saftnachschub. Nur die Plastikbecher waren umwelttechnisch eine Katastrophe.

Alles in allem, war mein Eindruck positiv. Es war in meinen Augen eine angenehme und gelungene Tagung.

 

Gabriele Magel, München

magel@petrol.min.uni-muenchen.de