„Abenteuer Geowissenschaften“ - Frankfurt, 19. 11. - 1. 12. 2002

Zum Ausklang des Jahres der Geowissenschaften veranstalteten die geowissenschaftlichen Institute des Rhein-Main-Raumes (Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz; Senckenberg-Museum, Frankfurt; geologische, geophysikalische und mineralogische Institute der Universitäten Frankfurt, Mainz und Darmstadt) eine gemeinsame Ausstellung „Abenteuer Geowissenschaften“ auf dem neuen, Glas-überdachten ICE-Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens. Vertreten war dabei fast die gesamte Breite geowissenschaftlicher Disziplinen (Geologie, Mineralogie, Geophysik, Geochemie, Hydrogeologie, Atmosphärenwissenschaften, Klimatologie, Kosmochemie). Die Themen und Texte, sowie Fotos der Exponate sind auf den Internet-Seiten der Institute (z.B. http://www.mpch-mainz.mpg.de) dargestellt. Mineralogische Themen waren vertreten durch überdimensionierte Gesteinsdünnschliffe im polarisierten Licht, große Diamanten, eine 1,5 m hohe Achatdruse, Gesteinshandstücke zum Anfassen und Höchstdruckexperimente in Diamantstempelzellen zur Bestimmung des Schmelzpunktes von Eisen im Erdkern. Andere spektakuläre Exponate waren große Eisen- und Steinmeteorite, ein Marsmobil, ein Flugsaurier und andere Fossilien, ein Globus mit verschiebbaren Kontinenten, ein Vulkan mit „Schall und Rauch“, ein dreidimensionales Modell des Mantelplumes unter der Eifelregion, ein Seismograph, der die einfahrenden Züge registrierte, ein Grundwasserexperiment, eine Wolkenmaschine, und ein Modell der globalen Ozeanzirkulation. Die Ausstellungsstücke wurden ergänzt durch spektakuläre Bildwände, ein Computer-gesteuertes „Klimaterminal“, mehrere Computerstationen zum Abrufen verschiedenster geowissenschaftlicher Themen, und ein „Geokino“ mit Filmen über Vulkaneruptionen, Dinosaurier, Plattentektonik und Klimageschichte.

Die Ausstellung wurde ausführlich in der Rhein-Main-Presse inklusive der FAZ, sowie im Radio und Fernsehen behandelt. Durch eine intensive Schulkampagne wurden im Vorfeld zunächst 50 Schulklassenführungen organisiert. Im Laufe der Ausstellung wuchs aber die Zahl der besuchenden Schulklassen spontan auf insgesamt 90. An den Vormittagen vermischten sich die Schulklassen dann noch mit Koffer-ziehenden Reisenden, was gelegentlich zu chaotischen Situationen führte. An den beiden Wochenenden drängten sich vor allem Familien mit Kindern durch die Ausstellung. Für die Betreuung der Ausstellung standen Studenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren der sechs beteiligten Institute gleichermaßen Rede und Antwort. Der große öffentliche Zuspruch und insbesondere der enorme Andrang der Schulen überzeugte letztlich auch die Skeptiker, die die hohen Kosten der Ausstellung zunächst nicht für gerechtfertigt gehalten hatten. Sowohl die Deutsche Bahn AG als auch das BMBF haben Interesse angemeldet, die Ausstellung an anderen Standorten zu zeigen.

Albrecht W. Hofmann, Mainz
hofmann@mpch-mainz.mpg.de