EUGEN 2002, Monschau (Nordeifel), 5. – 11. August

Zum siebten Treffen der europäischen Geologiestudenten, EUGEN (EUropean GEology students Network), hatte der Verein EUGEN Deutschland e.V. Studierende von 209 Universitäten aus ganz Europa eingeladen. 150 StudentInnen folgten der Einladung nach Monschau in der Nordeifel, um gemeinsam eine Woche voll mit Geologie und Völkerverständigung zu verbringen. Die Organisation des Treffens stellte eine erste Bewährungsprobe für den im Jahr 2001 neugegründeten Verein dar. Schon eineinhalb Jahre zuvor war der Jugendzeltplatz der Stadt als geeigneter Ort zur Ausrichtung eines solchen Treffens auserkoren worden, denn abgesehen von der notwendigen Kapazität und der romantischen Lage im Naturreservat “Gebirgsbach Rur” zeichnet sich diese Lokalität vor allem durch die optimale geographische Lage in Bezug auf die angepeilten Exkursionsziele aus: Die Vulkaneifel sowie das rheinische Braunkohlerevier sind in angenehmer Reichweite, und das Hohe Venn liegt sogar direkt vor der Tür. Zudem bietet die nähere und weitere Umgebung reichlich Abwechslung: Das mittelalterliche Monschau erreicht man bequem zu Fuß, Maastricht und Aachen als Ausflugsziele an den freien Nachmittagen sind maximal eine Autostunde entfernt. Und so fanden sich im Laufe des Wochenendes 4./5.8.2002 die 150 Gäste aus 13 Nationen ein. Erfreulicherweise konnten neben den Stammnationen Italien, Portugal, Litauen und Deutschland wieder Teilnehmer aus Polen, Spanien und Rumänien begrüßt werden und sogar erstmals Studierende aus Kroatien, Slowenien, Albanien, Frankreich, Lettland und Bulgarien. Ihnen konnte Dank unermüdlicher Organisation durch den Verein EUGEN Deutschland e.V. ein abwechslungsreiches Programm aus Geologie, Sight Seeing und Freizeitaktivitäten geboten werden. So gab es an drei Tagen jeweils vier Exkursionen zur Auswahl. An den übrigen Tagen standen die sogenannten Geolympics, eine Infobörse und Vorträge auf dem Plan.
Nach dem offiziellen Eröffnungsplenum am Montagabend folgte gleich die erste Spontanparty, die das Eis brach und dem Beobachter ein babylonisches Sprachgewirr zu Gehör brachte.

Im Exkursionsprogramm konnten folgende Exkursionen angeboten werden:

  1. Rheinbraun: Tagebau Hambach und die Sophienhöhe
  2. Hohes Venn: Wanderexkursion mit Dipl.-Geol. Jens Holtvoeth (Bremen)
  3. Vulkaneifel: Am Dienstag (6.8.) wurde diese Exkursion von Dr. Carsten Münker (Münster) und Dr. Andreas Kronz (Göttingen) geführt,
    am Donnerstag (8.8.) von den Professoren Dr. Thomas Litt und Dr. Jean Thein (beide Bonn),
    am Samstag (10.8.) von Dr. Ingo Braun und Dr. Andreas Franz (ebenfalls beide aus Bonn).
  4. Hellenthal, Mechernich: historische Erzgruben (Dienstag, 6.8., Samstag, 10.8.)
  5. Duisburg-Walsum: Grubenfahrt ins Steinkohle-Bergwerk (nur am 8.8.).

Am Mittwoch folgte ein sogenannter Brückentag mit einem Vortrag von Prof. Dr. Littke (Aachen) zum Thema Kohle und andere fossile Brennstoffe, welcher auf ein durchweg positives Echo stieß. Am Nachmittag wurden dann die heißersehnten GEOLYMPICS eröffnet. Die Disziplinen hatten so phantasievolle Namen, wie etwa “Extreme Nailing”, “Flying Carpet” oder “Cap’N’Hop”. Hierbei ging es weniger um das Gewinnen, sondern vielmehr um das gegenseitige Kennenlernen und den Spaß an der Sache. Dabei wurde auch dem Letzten klar, dass es nicht schlimm ist, wenn man nicht perfekt Englisch sprechen kann. Die auf den bisherigen Treffen vorherrschende Sprache hat auch schon einen eigenen Namen: EUGLISCH. So wird der lustige Mix aus allerlei Landessprachen, Englisch und der Verständigung mit Händen und Füssen genannt.

Der Freitag war erneut ein Brückentag, wobei der Vormittag den Präsentationen einzelner Universitäten vorbehalten war. Sehr erfreulich war die allseits große Bereitschaft, das eigene Institut, den Fachbereich oder auch das Heimatland zu präsentieren. Hier fehlte es nicht Kreativität, um den anderen Teilnehmer etwas über die Geologie des eigenen Landes zu erzählen. Alle zur Verfügung stehenden Mittel wurden genutzt: so reichte die Palette von Folienpräsentationen, über die Vorführung von Filmen bis zur Erstellung einer Karte in Form eines Hahns aus Pappe (Slowenien). Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Von Seiten der Organisation wurde versucht, alle Teilnehmer entweder nach Aachen oder nach Maastricht zu fahren, wo viele gerne einmal hinwollten. Leider standen dafür vor Ort nicht genügend Fahrzeuge mit ausreichenden Plätzen zur Verfügung. Aber da einige auch mal einen Tag im nahegelegenen Spaßbad verbringen wollten, gab es keine Streitigkeiten.

Den krönenden Abschluss bildete ein großes Plenum und die anschließende Party. Der Punkt Abendgestaltung ist hier bislang noch nicht aufgetaucht und das aus gutem Grund, denn es war gar nicht nötig, sich darum zu kümmern. Die Teilnehmer sorgten selbst dafür, dass jeden Abend eine rauschende Party gefeiert wurde, die sich durchaus bis in die Morgenstunden erstrecken konnte. Hier sei darauf hingewiesen, dass alle große Disziplin bewiesen und morgens frühzeitig aufstanden, um auf Exkursion zu fahren oder an den übrigen Aktivitäten teilzunehmen.

Auf dem Plenum wurde den Organisatoren durchweg großes Lob zuteil, für ein reibungslos abgelaufenes EUGEN. Dazu trug sicherlich die hervorragende Verpflegung durch die Eheleute Roosen vom Gasthaus “Am Gericht” in Simmerath bei. Auch sei hier einmal Ben Grendel, dem Platzwart, gedankt, ohne dessen großes Organisationstalent einiges nicht so reibungslos geklappt hätte.

Schließlich sei allen gedankt, die uns unterstützt haben, ob finanziell oder durch aktive Mithilfe: allen deutschen Teilnehmern, die vor Ort und in der Vorbereitung mitgeholfen haben, den Firmen ESRI GmbH, Terrasond GmbH & Co. KG, ENVIDAT GbR, den Fachschaften Aachen, Bonn, Göttingen, Münster, der Gesellschaft für Geowissenschaften e.V., der Geologischen Vereinigung e.V., der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft e.V., der Universität Bremen, der Stadt Monschau, Earthworks, der GIS-Akademie Hamburg und Dr. Marie Luise Frey vom European Geopark Vulkaneifel. Desweiteren möchten wir einigen Privatpersonen danken, die uns unterstützt haben: Ingo Matenaar, Klaus Wemmer, Lutz Opper, Brigitte Wilcox, Dr. Hans P. Schiffer, Prof. Dr. Hans Kerp, Wies van den Brink, Rudolf Müller, Kurt und Rosemarie Holtvoeth sowie Robert Steffens. Ohne das Engagement der Genannten wäre EUGEN 2002 nicht möglich gewesen. DANKE!!!!
Im nächsten Jahr treffen wir uns in Slowenien wieder, und zwar vom 4. bis 10. August.

Markus Euting und Jens Holtvoeth für EUGEN Deutschland e.V.
http://www.eugen-ev.de