Im Mineralogischen Museum der Philipps-Universität Marburg wird – in Zusammenarbeit mit dem Museé d’Histoire Naturelle Fribourg, Schweiz – vom 5. Dezember 2002 bis zum 20. April 2003 eine neue Sonderausstellung gezeigt:

„Minerale in Arzneimitteln – Pierres et Santé“

Minerale werden in unserer Zeit in keinen direkten Zusammenhang mit Arzneimitteln gebracht. Man denkt heute, wenn man im medizinischen Sinne von „Mineralen“ spricht, nicht mehr an in der Natur vorkommende Stoffe, sondern an anorganische Vitalstoffe, die unser Körper in ionisierter Form braucht. Die anorganischen Grundstoffe vieler unserer Arzneimittel sind jedoch Minerale.
Bis zum Aufkommen der pharmazeutischen Industrie vor etwa 140 Jahren war die „Pharmazeutische Mineralogie“ noch eine in der täglichen Praxis genutzte Wissenschaft und ein Ausbildungsfach für den angehenden Apotheker. Danach ging sie als eigenständiges Teilgebiet der Pharmazie verloren.
Diese Sonderausstellung macht das Zusammenwirken von Mineralogie und Pharmazie in früherer und heutiger Zeit an vielen Beispielen deutlich, indem sie in mehreren Schauvitrinen Minerale zeigt, die pharmazeutisch und medizinisch genutzt wurden und werden. Im Sinne dieser Ausstellung wichtige medizinische und pharmazeutische Quellen werden vermittelt und Hinweise darauf gegeben, wie es über die Medizin und die Pharmazie zur mineralogischen Fachsprache, Begriffsbildung und Systematik kam.
Außerdem werden alte Gerätschaften ausgestellt, die zur Bearbeitung und Aufbewah- rung der Minerale in Apotheken dienten, sowie Arzneimittel, die aus Mineralen entstanden. Auch Edelsteine waren als „magische“ Heilmittel geschätzt; das ist teilweise in der Volksmedizin bis heute so geblieben. Den Edelsteinen und der „Magie“ ist eine eigene Schauvitrine gewidmet. Zusätzlich wird die Verwendung von Mineralen und Metallen im Rahmen der anthroposophischen Medizin und der Homöopathie dargestellt.
Große Teile dieser Ausstellung wurden von uns vom 1. 11. 2001 bis 27. 1. 2002 im Naturhistorischen Museum (Museé d’Histoire Naturelle) in Freiburg (Fribourg), Schweiz gezeigt. Dieser Ausstellung verdanken wir auch die zweisprachigen (deutsch/französisch) Erläuterungstafeln.

Öffnungszeiten: Mittwoch 10 – 13 und 15 – 18 Uhr
Donnerstag, Freitag 10 – 13 Uhr
Samstag, Sonntag 11 – 15 Uhr


Ort der Sonderausstellung ist der 3. (obere) Saal des Mineralogischen Museums der Philipps-Universität Marburg am Firmaneiplatz hinter der Elisabethkirche.