In memoriam Prof. Dr. Karl Jasmund, Köln
19. Januar 1913 - 6. November 2003

In seinem 91. Lebensjahr verstarb am 6. November 2003 Prof. Dr. Karl Jasmund, langjähriger Direktor des Instituts für Mineralogie und Petrographie der Universität zu Köln. Sein Tod erfüllt seine ehemaligen Kollegen, Mitarbeiter und Schüler sowie viele in der DMG, die ihn noch persönlich gekannt haben, mit Trauer.

Karl Jasmund wurde am 19. Januar 1913 im mecklenburgischen Hagenow geboren. Nach Studium an der Universität Rostock und der Promotion dort 1939 folgte er noch in demselben Jahr seinem Lehrer C. W. Correns nach Göttingen. Dort habilitierte er sich 1952. Im Sommer 1956 nahm er einem Ruf an die Universität zu Köln an, wo das Fach Mineralogie bis dahin durch ein dem Institut für Geologie zugeordnetes Extraordinariat vertreten war. Dank seiner Weitsicht und seines hohen persönlichen Einsatzes entstand in gerade zehn Jahren aus kleinsten Anfängen ein hochmodern ausgestattetes Institut. Der großzügige Neubau wurde bereits Ende des Jahres 1966 bezogen. Bei seiner Emeritierung 1990 wurde der Studiengang Mineralogie in Köln durch sechs Professuren vertreten.

Das wissenschaftliche Lebenswerk von Karl Jasmund ist untrennbar mit der Entwicklung der Tonmineralogie in Deutschland verbunden. Sein 1951 aufgelegtes, bereits 1955 in zweiter Auflage erschienenes Buch „Die silicatischen Tonminerale“ war lange Zeit ein Standardwerk für jeden, der mit tonmineralogischen Fragestellungen befasst war. Durch seine Habilitationsschrift zur Löslichkeit von Kaliumchlorid in überkritischem Wasser erhielt die Experimentelle Petrologie in Deutschland neue Impulse. Karl Jasmund war bis ins hohe Alter wissenschaftlich aktiv. Noch im Alter von 80 Jahren gab er gemeinsam mit K. Lagally 1993 das Buch „Tonminerale und Tone“ heraus, das auf breiter Basis den neuesten Stand der tonmineralogischen Forschung darstellte.

Mit Karl Jasmund ist einer der Letzten jener Generation von uns gegangen, die nach 1945 die harte Aufbauarbeit geleistet haben, ohne die die erfolgreiche Entwicklung des Fachs Mineralogie in den vergangenen Jahrzehnten nicht möglich gewesen wäre. Eine ausführliche Würdigung seiner wissenschaftlichen Verdienste wird an anderer Stelle folgen.

Hans-Adolf Seck, Köln
hseck@min.uni-koeln.de