Treffen der Sektion Geochemie
27. - 28. Juni 2003, Oldenburg

Die Sektion Geochemie der DMG fand sich wieder zu einem wissenschaftlichen Treffen hoch im Norden des Landes ein. Hans Brumsack und sein Team luden zu Fisch, Jever und Wissenschaft in das schmucke Institut für Chemie und Biologie des Meeres nach Oldenburg.

Doch Nomen war nur zum Teil auch Omen. Zwar stellten Themen der Meereschemie, Biogeochemie und Tieftemperatur-Geochemie gut die Hälfte der Präsentationen (16 von 29, davon 22 Vorträge und 7 Poster), doch wechselte das thematische Spektrum viertelstündlich über geradezu atemberaubende räumliche und zeitliche Dimensionen: von 4.5 Milliarden Jahre alten Isotopenanomalien des Asteroiden Vesta zu Variationen des organischen Kohlenstoffes zwischen Ebbe und Flut im Neuhardingersiel; von Uran (VI) Adsorption an Feldspäten zur Genese kaledonischer schottischer Granite; von 293 Nanometer Lasern zu den ozeanischen Auftriebsgebieten vor Peru. Eben genau die Vielfalt, die "Geochemie" so spannend macht.

Angereichert wurde das Treffen durch etwas ausführlichere Präsentationen der in Deutschland neu aufgetauchten Geochemie-Professoren: Bill Shotyk (Umweltgeochemie, Uni Heidelberg) über atmosphärische Metalldeposition in den letzten 20.000 Jahren in Hochmooren, und Friedhelm von Blanckenburg (Mineralogie, Uni Hannover) über kosmogene Nuklide und die Erosionsraten der Kontinente.

Besonders positiv fielen aber drei Entwicklungen auf: (1) das Durchschnittsalter der 40 Teilnehmer lag für deutsche Verhältnisse bei einem geradezu zarten Alter von knapp unter 30 Jahren (vier ProfessorInnen eingeschlossen); (2) der Frauenanteil lag bei wegweisenden 45%; (3) die wissenschaftliche und didaktische Qualität der Vorträge und Poster war überwiegend auf recht hohem Niveau, unabhängig davon ob Semesterarbeiten, Bachelorarbeiten, Diplomarbeiten im Anfangsstadium, Promotionsergebnisse oder langjährige Forschungsergebnisse präsentiert wurden.

Die nette, informelle, von den Oldenburgern verbreitete Atmosphäre haben das Treffen zu einem Erfolg gemacht. Beigetragen hat aber auch die DMG durch die finanzielle Unterstützung, die das Ereignis überwiegend zu einem Treffen "junger" Geochemiker machte. Beiden Gruppen gebührt Dank!

Der Wunsch wurde geäußert, im Jahr 2004 wieder ein Geochemie-Treffen zu veranstalten. Dazu laden wir von der Universität Hannover jetzt schon herzlich ein, und hoffen auf ein breites Themenspektrum von Tief- bis Hoch-T Prozessen. Der Termin wird wegen der frühen Goldschmidt Konferenz der 14.-15. Mai sein.

Details zum Geochemie 2004 Treffen 14.-15. Mai. 2004 finden sich beizeiten auf:

http://www.min.uni-hannover.de/dmg.htm

Friedhelm von Blanckenburg , Hannover
fvb@mineralogie.uni-hannover.de