DMG-Doktorandenkurs


Fluideinschlussuntersuchungen in der Lagerstättenforschung
28. – 31. Juli 2003, Würzburg

Es ist wohl keine Übertreibung zu sagen, dass Fluide die Welt (mit-)bewegen. Die vielfältige und komplexe Rolle der fluiden Phase(n) innerhalb des Gesteinskreislaufs ist nach wie vor Gegenstand intensiver geowissenschaftlicher Forschung. Um die Rolle von Fluideinschlussuntersuchungen in der Lagerstättenforschung besser zu verstehen, versammelten sich knapp 30 Teilnehmer zum erstmalig stattfindenden DMG Short Course zu diesem Themenschwerpunkt in Würzburg. Sowohl Doktorierende als auch Post Docs sowie Vertreter der „Geräteindustrie“ fanden sich unter den Teilnehmenden. Organisiert und durchgeführt wurde der Kurs von der Arbeitsgruppe um Reiner Klemd mit tatkräftiger Unterstützung von A. van der Kerkhof (Univ. Göttingen) und Volker Lüders (GFZ Potsdam).

Das Kursprogramm führte sehr abwechslungsreich und anschaulich aufbereitet durch die Welt der „Flincs“. Am Anfang standen, sehr gut dargestellt, die petrographischen und thermodynamischen Grundlagen, begleitend und zur Vertiefung wurden Skripte und Sonderdrucke verteilt. Weiterhin lernten die Teilnehmenden die gängige Software zur „Verarbeitung“ der Daten kennen. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Gerätevorführungen von Raman-Sonden mit Heiz-Kühltischen sowie die hauseigene LA-ICP-MS. Abgerundet wurde das Programm durch die Vorstellung von Fallbeispielen, die die Bedeutung, aber auch die Begrenzung, der Methode veranschaulichten.

Primäre Fluideinschlüsse in Omphacit eines Eklogits aus dem Tianshan (W-China), die prograd aus Blauschiefern gebildet worden sind (vgl. Klemd, Am. Mineral. 88 (2003), 1153 – 1156).

Der Kurs wurde von allen Teilnehmenden rundweg als gelungen bewertet. Es liegt in der Natur solcher Short Courses, dass das Vorwissen und die Erfahrungen der Einzelnen sehr heterogen sind. Dies wurde aber nicht als Nachteil empfunden, sondern wirkte vielmehr stimulierend auf die Diskussionen. Auch der zeitliche Umfang schien ideal, um einen „Rundumschlag“ durchzuführen; alle Themenbereiche erschöpfend zu behandeln kann und war nicht der Anspruch einer solchen Veranstaltung. Die Abschlussdiskussion zeigte nochmals deutlich, dass alle Anregungen für die eigenen Fragestellungen gewonnen haben. Dieses positive Echo (das ja von allen DMG Short Courses bisher zu vernehmen war)*) betont die Nützlichkeit des DMG-Doktorandenkurs-Programms, aber eben auch die Notwendigkeit, dass der Erfahrungs- und Ergebnisaustausch eine zentrale Rolle bei wissenschaftlichen Tätigkeiten spielen muss.

Schlussendlich sei das Klemd´sche Käse-Buffet auf der Ice-Breaker Party sowie der wohlgemeinte Hinweis auf die Analogie von „Flincs“ und fränkischen Weinflaschen (Zweiphasigkeit, auffällige Form) lobend erwähnt.

Robert Schmid, Potsdam
schmid@geo.uni-potsdam.de

*) Anmerkung der Redaktion: Der Autor des Berichtes weiß mehr als der Redakteur des FORUM – sind doch nicht von allen bisherigen DMG-Doktorandenkursen Berichte im FORUM erschienen!