Stellungnahme des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG) zu Studiengebühren

Nach der derzeitigen rechtlichen Lage ist ein gebührenfreies Erststudium bundesweit garantiert. Die Erhebung von Gebühren für Langzeitstudierende bzw. für ein Zweitstudium ist den Bundesländern überlassen. Da aber sechs Bundesländer auf ein gebührenpflichtiges Erststudium in Karlsruhe klagen und es eine häufig vertretene Meinung ist, dass es in 5 bis 10 Jahren auf jeden Fall zu allgemeinen Studiengebühren kommen wird, bezieht sich diese Stellungnahme auf die generelle Diskussion zur Einführung von Studiengebühren.

1. Warum Studiengebühren?
Die Forderung nach einer Einführung von Studiengebühren begründet sich aus folgenden Motivationen heraus:


2. Voraussetzungen für die Einführung von Studiengebühren


3. Argumente gegen die Einführung von Studiengebühren


FAZIT:
Es gibt vielfältige und auch stichhaltige Argumente zur Einführung von Studiengebühren. Leider zeigen entsprechende Versuche, dass die Einführung von Studiengebühren bisher keinesfalls zur Verbesserung der Studiensituation in Deutschland geführt haben. Dieses bezieht sich sowohl auf die Situation der Studierenden als auch auf die aus berufsständischer Sicht ebenso bedeutende Situation des universitären Nachwuchses, des Mittelbaus und der Professorenschaft.

Langzeitstudiengebühren, die de facto zur Sanierung von Landeshaushalten bei gleichzeitiger Haushalts- und Stellenkürzung an den Universitäten genutzt werden, sind ebenfalls nicht vertretbar, da auch sie keinen Beitrag zur Verbesserung der Lehrsituation an der Hochschule mit sich bringen.

Es muss befürchtet werden, dass die Einführung von generellen Studiengebühren mittelfristig durchgesetzt wird, ohne dass das eigentliche Ziel der Verbesserung von Lehre und Forschung erreicht werden kann. Dieses aber ist für den BDG nicht akzeptabel, da es die Hochschulen noch weiter belasten und mit weiteren bürokratischen Bürden auf dem globalen Bildungsmarkt weiter abrutschen lassen dürfte.


Daher fordert der BDG:

  1. Die Politik darf sich nicht durch einseitig belastende Finanzierungsmodelle aus der Verantwortung stehlen!

  2. Der BDG lehnt eine generelle Einführung von Studiengebühren ab, solange diese nicht nachweislich zu verbesserten Studien- und Lehrbedingungen führen.

  3. Die Stärkung der Hochschulen zur Verbesserung der Studiensituation, die Verbesserung der Infrastruktur und Förderung der Autonomie sind nach wie vor unverzichtbare Ziele, für die sich alle Verantwortlichen nachdrücklich einsetzen müssen.

Quelle: Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG)
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