Achat + Jaspis - Wurzeln der Edelsteinregion Idar-Oberstein
Sonderausstellung des Deutschen Edelsteinmuseums Idar-Oberstein

31. Juli – 28. November 2004

Die Achat- und Jaspisvorkommen an der oberen Nahe sind mit ihrer Vielfalt an Farben und Formen die Wurzeln der über 500 Jahre alten Idar-Obersteiner Edelsteinindustrie. Historische Fundstellen wie der Weiselberg bei Oberkirchen, der Galgenberg/Steinkaulenberg bei Idar-Oberstein, die Freisener Höhe, Grünbach bei Baumholder, Reichweiler oder das Fischbachtal sind für Achatliebhaber aus aller Welt ein Begriff.

Die Ausstellung im Deutschen Edelsteinmuseum zeigt beeindruckende Funde, die aus zahlreichen Museen und Privatsammlungen zusammengestellt wurden und hinter denen oftmals eine jahrzehntelange, mühevolle Suche nach dem "perfekten Achat" steht ­ farbenprächtig, vollständig erhalten und mit feinster Bänderung. Auch heute noch werden aus den Edelsteinen heimischer Vorkommen beeindruckende Werke der Steinschneidekunst geschaffen.

Die diesjährige Sonderausstellung im Kellergewölbe des Deutschen Edelsteinmuseums ist die wohl vielfältigste Präsentation von Achat- und Jaspisfunden der Edelsteinregion um Idar-Oberstein, die je zusammengetragen wurde.

Die Achat- und Jaspisvorkommen im Raum Idar-Oberstein sind nicht erschöpft, wie vielfach behauptet wird. An leicht zugänglichen und gut abbaubaren Stellen sind sie natürlich ausgebeutet. So gruben nach dem Zweiten Weltkrieg z. B. Niederwörresbacher Achatschleifer zwischen Niederwörresbach und Gerach und Vollmersbacher Schleifer auf Wäschertskaulen bei Idar nach Jaspis. Bauern aus Eckersweiler sammelten auf frisch gepflügten Feldern Achate, die von Idarer Schleifern mit Handkarren abgeholt wurden.

Durch die vermehrten Tiefbautätigkeiten nach dem Zweiten Weltkrieg wurden insbesondere bei Idar-Oberstein, Baumholder und Freisen kurzfristig viele neue Achat- und Jaspisfundstellen aufgeschlossen. Bei Ausschachtungsarbeiten für eine Wohnsiedlung in der Nähe des Steinkaulenbergs transportierten Algenrodter und Idarer Achatschleifer zentnerweise Jaspisse ab, die dann in ihren Betrieben verarbeitet wurden.

Beim Bau der Bundesautobahn A 62 und ihren Zubringerstraßen wurden in den Jahren 1977-79 zwischen den Anschlussstellen Reichweiler und Birkenfeld Achate, Jaspisse und verkieselte Hölzer in hervorragender Qualität gefunden. Die letzten insbesondere für Sammler bedeutenden Achatfunde stammen aus dem Jahre 2001. Bei Ausschachtungsarbeiten für die Fundamente einiger Windkraftanlagen auf der Freisener Höhe fand man Achate mit außergewöhnlichen Farben und Zeichnungen.

Die Sonderausstellung basiert auf einer Idee und der Initiative von Herrn Rudolf Dröschel, Kuratoriumsmitglied des Deutschen Edelsteinmuseums Idar-Oberstein, der in Zusammenarbeit mit dem international bekannten Achatsammler, Herrn Rainer Hoffmann-Rothe aus Schauren bei Idar-Oberstein, für die Beschaffung der Ausstellungsobjekte und die Gestaltung der Ausstellung verantwortlich zeichnet. Beide werden durch die Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Edelsteinmuseums und zahlreiche Achatsammler aus den Fundgebieten um Idar-Oberstein, Baumholder und Freisen unterstützt. Bedeutende Museen, u.a. das Senckenberg Museum in Frankfurt am Main, stellen aus ihren Sammlungen die besten Achate und Jaspisse aus der Edelsteinregion Idar-Oberstein für diese einmalige Sonderausstellung zur Verfügung.

Deutsches Edelsteinmuseum ­ Hauptstraße 118 ­ 55743 Idar-Oberstein; Tel.: (+49) 06781-900980 ­ Fax: (+49) 06781-944266 ­ email: info@edelsteinmuseum.de.

(Anm. d. Red.: Gekürzte Darstellung von der Homepage des Edelsteinmuseums: www.edelsteinmuseum.de)