Deutsche Mineralogische Gesellschaft

Willkommen auf der Webseite der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft e.V. (DMG)

2010 Hans-Rudolf Wenk (Berkeley)

Die Deutsche Mineralogische Gesellschaft verleiht die Abraham-Gottlob-Werner-Medaille in Silber an Herrn Prof. Dr. Hans-Rudolf Wenk für seine umfangreichen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Gesteinsdeformation und Defektanalyse von Mineralen. Seine Forschungsaktivitäten reichen von der Kristallstrukturbestimmung und Analyse von Kristallbaufehlern über experimentelle und natürliche Gesteinsverformung bis hin zur Geländearbeit. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Texturanalyse von Gesteinen, die er seit Jahrzehnten mit unterschiedlichen Methoden wie Röntgendiffraktometrie, Neutronenbeugung, Synchrotronstrahlung und Rückstreuelektronenbeugung (EBSD) erfolgreich bearbeitet und durch innovative Methodenentwicklungen vorangetrieben hat. So beschreibt er schon im Jahre 1963 in den Schweizer mineralogisch-petrographischen Mitteilungen eine neu entwickelte Gefüge-Röntgenkamera. Ein rezentes Beispiel für eine instrumentelle Weiterentwicklung unter der Beteiligung von Herrn Wenk stellt das im Jahre 2003 am Los Alamos Neutron Science Centers installierte Neutronen-Diffraktometer HIPPO (High Pressure Preferred Orientation) dar, mit dem man in situ die Entwicklung von Texturen beobachten kann. Weitere bedeutende Beiträge liegen in der Entwicklung von heute weit verbreiteten Programmen zur Texturanalyse wie MAUD und BEARTEX. Herr Wenk hat 6 Bücher und circa 400 wissenschaftliche Arbeiten publiziert. Darunter befinden sich fundamentale Beiträge zu Themen wie der Deformation von Karbonaten, dem texturellen Erinnerungsvermögen von Quarziten, der Entstehung von Pseudotachyliten, der Anisotropie des aus Nickeleisen bestehenden inneren Erdkerns und dem Deformationsverhalten von Post-Perowskit. Mit diesen Arbeiten hat Herr Wenk eindrucksvoll zeigen können, wie sich aus dem Gefüge von Gesteinen fundamentale Informationen über grossräumige geologische Prozesse wie Mantelkonvektion und Gebirgsbildung ableiten lassen.

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