Deutsche Mineralogische Gesellschaft

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2013 Hella Wittmann-Oelze (Potsdam)

Der Victor-Moritz-Goldschmidt-Preis dient als Anerkennung besonderer wissenschaftlicher Leistungen junger Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler. In Tübingen wurde dieser Preis an Frau Dr. Hella Wittmann-Oelze (Geoforschungszentrum Potsdam) für für ihre grundlegenden Beiträge auf dem Gebiet der Geochemie der kosmogenen Nuklide verliehen. Hella Wittmann-Oelze war es erstmals möglich, anhand kosmogener Nuklide in Flusssedimenten zu dokumentieren, dass die mit geodätischen Methoden bestimmte Hebung der Schweizer Zentralalpen eine Folge der Erosion ist. Hebung und Erosion korrelieren über einen weiten Bereich dieser Raten. Weiterhin gelang es ihr, die in-situ-kosmogene Nuklidmethode in großen Sedimentbecken wie dem Amazonasbecken erfolgreich anzuwenden. Sie konnte rezente und vergangene Sedimentflüsse des Amazonas und seiner Seitenarme quantifizieren und feststellen, dass die gesamte Menge an Sediment, die in den Anden produziert wird, aus dem Amazonasfluss in den Atlantik transportiert wird. Somit ist das Amazonasbecken kein Auffangbecken für Sediment, obwohl es über die weltweit größte Überflutungsebene verfügt. Eher arbeitet es wie ein großer "Stoßdämpfer", der Änderungen im Sedimenttransport abfedern kann. Dieser "Stoßdämpfer" ist in der Lage, auch über verschiedene klimatische Zeitperioden des Holozäns hinweg, die Menge an exportiertem Sediment konstant zu halten. Mit ihren fundamentalen Arbeiten legte Hella Wittmann-Oelze das enorme Potential der In-Situ-Nuklid-Methode dar, mit welchem rezente und vergangene Sedimentflüsse aus terrestrischen und marinen Archiven rekonstruiert und Wechselwirkungen zwischen Fluid und Gestein erforscht werden können.

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