Deutsche Mineralogische Gesellschaft

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Jahrestagung Archäometrie und Denkmalpflege in Mannheim 2004

Zur Tagung, die von Mittwoch den 6. bis Samstag den 9. Oktober stattfand, hatten die Reiss-Engelhorn Museen in Mannheim eingeladen. Vor-Ort-Organisator war Ernst Pernicka, der Leiter des neu gegründeten Curt-Engelhorn-Zentrums für Archäometrie, die federführende Organisation erfolgte durch den Sprecher des Arbeitskreises der DMG. Uli Schüssler. Das Treffen hatte auch einen historischen Aspekt, denn vor genau 30 Jahren fand in Mannheim die erste deutsche Archäometrietagung statt, in deren Folge die Arbeitskreise der GDCh und der DMG gegründet wurden.

Für knapp 130 Teilnehmer wurde an drei Tagen ein umfangreiches Tagungsprogramm mit 50 Vorträgen und 20 Postern geboten. Thematisch waren die Bereiche Keramik, Stein, Denkmalpflege, Glas, Metall, Datierung, Farben und Pigmente sowie organische Materialien durch eigene Sitzungen abgedeckt. Daneben gab es noch einen Vortragsblock mit allgemeinen Themen der Archäometrie. Besonders erfreulich war das rege Interesse zahlreicher jüngerer Kollegen - darunter 31 Studenten - als Tagungsteilnehmer, aber auch als Autoren (die Befürchtung einer „Vergreisung“ der Archäometrie, die vor wenigen Jahren noch bei der Mitgliederversammlung diskutiert wurde, kann damit getrost ad acta gelegt werden). Im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung am Mittwoch Abend informierte der DFG-Fachreferent für Chemie, Dr. Johannes Janssen, über „Möglichkeiten einer finanziellen Förderung interdisziplinärer Forschungsprojekte durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft“. Auf den Vortrag folgte eine längere Diskussion, bei der Herr Janssen zahlreiche Zusatzfragen aus dem Auditorium beantwortete. Thema des öffentlichen Abendvortrags von Herrn Pernicka am Freitag war „Der geschmiedete Himmel“, der Vortrag befasste sich mit dem Stand der wissenschaftlichen Untersuchung der Himmelsscheibe von Nebra, die inzwischen als einer der bedeutendsten archäologischen Funde überhaupt angesehen wird. Die Kurzfassungen aller Tagungsbeiträge sind publiziert in U. Schüssler, E. Pernicka (2004): Archäometrie und Denkmalpflege – Kurzberichte 2004. ISSN 0949-4057. Außerdem ist der Tagungsband hier als pdf-file zu finden (4.5 MB, erste Seite ist eine Leerseite!).

Breiter Raum wurde den Posterpräsentationen eingeräumt. Die drei besten Poster wurden mit einem kleinen Geldbetrag und einer Flasche guten nordbadischen Weines prämiert. Den ersten Preis erhielten M. Schiller und A. Kronz (Göttingen) für „Kristallisationsexperimente an historischen Schlackenschmelzen“. Der zweite Preis ging an H. Kutzke (Köln), C. Riekel, S. Lahlil, P. Wyeth und S. Greiff, sie befassten sich mit der „Kristallinität historischer Seidenfasern – eine Studie an t´angzeitlicher Seide aus dem Schatz des Famen-Tempels, China“. Den dritten Preis erhielten T. Wolff (Berlin), O. Hahn, W Malzer und B. Kanngießer für die „Untersuchung von historischen Schreibmaterialien mittels Mikro-Röntgenfluoreszenzanalyse“.

Die Nachexkursion führte zunächst nach Ladenburg, einem kleinen Städtchen, das als Lopodunum zuerst römischer Frontort am Limes, später Civitas im Hinterland des verlegten Limes war. In der Merowingerzeit war Ladenburg Residenz der Bischöfe von Worms. Im 18. Jahrhundert verlor der Ort neben der Residenzstadt Mannheim jede Bedeutung. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass in Ladenburg noch in größerem Umfang alte Bausubstanz vorhanden ist. Anschließend wurden Schloss und Schlossgarten in Schwetzingen besichtigt. Eine lebhafte Führung informierte vor allem über die manchmal recht befremdenden Lebensgewohnheiten des Adels im 18. Jahrhundert. Den Abschluss der Exkursion machte ein gemeinsames Mittagessen im Schlossrestaurant.

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